Archiv 2022
Information: der Archiv-Verlauf beginnt chronologisch zum Anfang des Jahres und nähert sich dann dem Jahresende.-
A. Fokken
Delmenhorster Impressionen
Schloßmodell (Foto 2021 von Friedrich Hübner)
Zeittafel (Foto 2021 von Friedrich Hübner) am Burginsel - Eingang
„Der Vorstand des Heimatvereins Delmenhorst unterstützt die Delmenhorster Erklärung des Breiten Bündnisses gegen Rechts. Er ist genauso wie das Bündnis der Meinung, dass die Krise, die unser gemeinschaftliches Leben tief beeinträchtigt, nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden darf. Wir müssen unsere Demokratie verteidigen, indem wir auch den von uns in freien Wahlen gewählten Politikerinnen und Politikern und der Wissenschaft vertrauen. Wir müssen solidarisch miteinander sein und mit allen vernünftigen Mitteln versuchen, diese Krise zu überwinden. Dazu gehört vor allem das Gespräch und nicht rechthaberisches Geschrei.“
Januar 2022
Delmenhorster Kreisblatt 17. Jan. 2022
Helmut Steinert - Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Delmenhorst e.V.
zum 85. Geburtstag
"Über das Platt neue Heimat erschlossen"
Artikel im Delmenhorster Kreisblatt am 05.Feb.2022
17. Februar 2022, ab 19.00 Uhr,
Frau Dr. Herta Hoffman,
VHS Delmenhorst
22A1106
Der gräfliche Hof in Delmenhorst (1577-1647)
Beginn | Do., 17.02.2022, 19:00 - 20:30 Uhr |
Kursgebühr | ab 10 TN 0,00 € / 0 TN 0,00 € / 0 TN 0,00 € |
Dauer | 1 x |
Kursleitung | Dr. Herta Hoffmann |
Siebzig Jahre regierten Graf Anton II. (1550-1619), seine Ehefrau Gräfin Sibylla Elisabeth (1576-1630) und ihr gemeinsamer Sohn Graf Christian IX. (1612-1647) im
Schloss Delmenhorst. Sie bildeten die sog. jüngere Linie der Grafschaft Oldenburg und Delmenhorst.
Das Schloss Delmenhorst existiert nicht mehr, wir können es uns jedoch von außen und von innen erarbeiten. Nur wenige Gegenstände erzählen etwas über diesen Herrschaftsort, aber es gibt bildliche
Darstellungen, umfangreiche Inventare über die Ausstattung der Räume, Küchenlisten, Haushaltsbücher und Nachlässe. Das Schloss war nicht nur ein Gebäude, sondern ein gräflicher Hof, an dem politisch,
wirtschaftlich, kulturell, religiös und ganz alltagsbezogen gehandelt wurde. Schloss, Lustgarten und Kirche bildeten eine Einheit der herrschaftlichen Repräsentation, die in dem Vortrag vorgestellt
werden sollen.
Eine Kooperation mit dem Heimatverein Delmenhorst
Kinderstadtbuch Delmenhorst... "reloaded" im März 2022:
Text hierzu siehe unter "Aktuell"
Gespräch in der Stadtkirche Delmenhorst am 24. März 2022 mit Pressevertretern bezüglich der 5. Station des Chronisten Vollers (dargestellt von Johannes Mitternacht) am 30.03.22, des Ausblicks auf das 100jährige Jubiläum des Heimatvereins in 2023 und weiterer Informationen.
Zeitungsartikel sind zu finden unter "Aktuell"
1.) Foto und Bericht: Desiree Bertram / Delmenhorster (Weser-) Kurier
2.) Foto und Bericht: Marco Julius / Delmenhorster Kreisblatt
1.) Foto und Bericht: Desiree Bertram / Delmenhorster (Weser-) Kurier
"Zeitreise durch Delmenhorst" 25.03.2022
2.) Foto und Bericht: Marco Julius / Delmenhorster Kreisblatt
"Heimatverein vor 100. Jubiläum" 26.03.2022
Hallo und Guten Tag zusammen,
endlich ist es soweit:
die 5. Station des Herrn Vollers, dargestellt von dem Delmenhorster Schauspieler Johannes Mitternacht, wird aufgeführt.
Ort Stadtkirche Delmenhorst,
Datum 30. März 2022,
Uhrzeit ab 19.00 Uhr.
Weitere Einzelheiten sind nachlesbar unter dem Ordner "Aktuell"
Um Beachtung der Corona - Grundsätze wird gebeten.
Delmenhorster Kreisblatt vom 07.04.2022
Jahreshauptversammlung 2022 am 05.04.2022
Ehrenmitgliedschaft an Jürgen Meins verliehen
Anläßlich der Jahreshauptversammlung am 05. April 2022 wurde
die Ehrenmitgliedschaft an Jürgen Meins verliehen.
Er ist und bleibt ein starker Vertreter der plattdeutschen Sprache und hat sich damit und auch mit anderen Aktivitäten im Heimatverein Delmenhorst e.V. verdient gemacht.
Oldenburgische Landschaft - Treffen am 11. April 2022
Bericht des Lohner Heimatvereins e.V. zur Information:
P.W.Glöckner als Delmenhorster jetzt im Vorstand
Bericht unter "Aktuell"
Fitger, Delmenhorst
Artikel "Delmenhorster Geschichten" im DelmeReport vom 24. April 2022
von Frau Dr. Herta Hoffmann (Heimatverein - Vorsitzende):
PDF-Datei siehe unter "Aktuell"
Die bisherigen Archiv-Verzeichnisse der letzten Jahre wurden zur Verschlankung der Kopfordner jetzt zusammengefaßt unter der Hauptdatei "Archive", zu finden auf der letzten Position im grünen Kopffeld.
A.F. _ April 2022
Gerne folgen wir der Bitte des Delmenhorster Kulturbüros, auf die folgende Veranstaltung (ohne Beteiligung des Heimatvereins) hinzuweisen:
" Wo wachsen Wurzeln"
Experimentelles Musik - und Tanztheater Filidonia
Thema "Annäherungsversuch an das Thema Heimat" am 1. Mai 2022 / 19.00 Uhr in der Turbinenhalle der Nordwolle.
Einzelheiten mit Flyer wie gehabt unter "Aktuell".
VILLA LAHUSEN, Delmenhorst auf dem Nordwolle – Gelände
Anläßlich der Unterbringung unserer plattdeutschen Bibliothek in den Räumlichkeiten der Villa Lahusen dank der guten Kooperation mit der GiK (Gesundheit im Kindesalter e.V.) hatten wir am 27. Mai des Jahres auf Einladung der Heimatverein-Vorsitzenden Frau Dr. Hoffmann Gelegenheit, diese Örtlichkeit genauer und ausführlich zu besichtigen.
Der zuständige Leiter vom „Der plattdütsche Kring“ im Heimatverein, Jürgen Meins, berichtete eingangs über die Platzgegebenheiten und Stationen der plattdeutschen Bibliothek in der Vergangenheit und über die Freude, nunmehr einen stimmigen Verweilort der Bücher hier am Platze gefunden zu haben.
Danach berichtete Colin Hoffmann, FSJler im Nordwolle - Museum und neues Mitglied im Heimatverein über den Werdegang der Familie Lahusen und deren besagten Wohnsitz in Delmenhorst auf der Nordwolle. Es gab durch ihn eine sehr gut vorbereite Führung durch den Außenbereich und auch im Innenbereich, dort, wo der Zutritt möglich war.
Es schloß sich eine von Colin fundiert vorbereitete Bilddokumentation an, die den Gesamteindruck über die Unternehmerfamilie Lahusen und ihrer Villa abrundete.
Andreas Fokken
Heimatverein
erweiteter Vorstand
28. Mai 2022
Eine zweite Führung durch Colin Hoffmann erfolgte am 09. Juni 2022
Konzert am 24. Juni in der Turbinenhalle um 19 Uhr mit Stefanie Golisch und dem Teutonia Gesangsverein Delmenhorst - Weiteres siehe unter Aktuell
Treffpunkt Deichhorst des Heimatvereins
Delmenhorster Kreisblatt vom 22. Juli 2022
Delmenhorster Kurier (Weser Kurier) vom 01./02.08.2022
Delmenhorster Kurier - im Weser Kurier, Ausgabe vom 02. Aug. 2022
10. Aug.2022 DK
13. Aug. 2022 - DK
Delmenhorster Schriften Nr. 20 - Marie Fitger (Schwester von Arthur Fitger)
Delmenhorster Kreisblatt vom 20. August 2022
Korrektur: auf dem obigen Foto ist MARIE FITGER abgebildet.
i.A. A.F.
Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde am 22. Aug. 2022 die Ausgabe "Delmenhorster Schriften 20", die als Thema "Marie Fitger", die Schwester von Arthur Fitger, zum Inhalt hat.
Das Büchlein ist ab sofort im Delmenhorster Buchhandel oder im Internet für Euro 12,00 erhältlich.
Presse - Mitteilungen hierzu werden nach Veröffentlichungen unter Aktuell nachlesbar sein.-
24. Aug. 2022
"Flyer"
Delmenhorster Kreisblatt 27. August 2022 - Abschnitt 1
Delmenhorster Kreisblatt 27. August 2022 - Abschnitt 2
DELMENHORSTER KURIER - / Weser Kurier vom 29. Aug. 2022
Gerwin Möller
DelmeReport 24. Aug. 2022
Villa Lahusen - Veranstaltung am 25.08.2022
Adresse: heimatverein-anmeldungen@hotmail.com
Plattdüütsch-Dag (23. Sep. 2022)
Aufnahmen von Barbara Stolberg
"Einer von uns"
DK vom 15.10.2022
Und hier nun der Artikel vom DELME REPORT vom 26.10.2022 zum Jahrbuch 2022:
26 OKT, 2022
Geschichte
140 Seiten Geschichte
Heimatjahrbuch 2022 unter dem Motto „Erforschen - Erhalten – Entwickeln – Erleben“
Beim Aufheulen des Fliegeralarms um kurz nach 1 Uhr nachts war Werner Zierau bereits in Bereitschaft. Schon zwei Tage zuvor, vom 25. auf den 26. Juni 1942, waren die Delmenhorster Industriebetriebe Ziel eines Luftangriffs gewesen. In dieser Nacht des Sonntag, 28. Juni, war es schon der 367. Fliegeralarm, wie Zierau in seinem Bericht über die Ereignisse festhielt. Sein Nachlass gewährt einen detaillierten Blick auf jene verheerenden Angriffe, denen die Jute-Spinnerei und Weberei vor 80 Jahren standhalten mussten – einschließlich zahlreicher Fotos. Es sind besondere Zeitzeugnisse, die neben vielen anderen Beiträgen im neuen Heimatjahrbuch 2022 des Heimatvereins Delmenhorst jetzt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Delmenhorst von A bis Z
Unter dem Motto „Erforschen – Erhalten – Entwickeln – Erleben“ sind die vielfältigen Artikel verschiedener Autoren in der aktuellen Ausgabe sortiert, reichen von der Geschichte des Stadtarchivs über einen Gerichtsprozess gegen den früheren Oberbürgermeister Wilhelm von der Heyde und plattdeutsche Beträge bis zu Besuchen im Haus Coburg und in der Delmetal-Kaserne. „Schön, facettenreich, umfangreich“ meint Herta Hoffmann, Vorsitzende des Heimatvereins, über das Gesamtwerk. Auf über zehn Seiten widmet sich darin etwa Paul Wilhelm Glöckner der 150-jährigen Geschichte des Delmenhorster SPD, die ihre Anfänge bei den Zigarrenmachern fand.
Nur ein Jahr dauerte es vom Bau bis zur Produktion in der Wollwäscherei. Dieses Kapitel der Delmenhorster Geschichte schildert Franz-Reinhard Ruppert detailliert unter Zuzug der Melderegister.
Dieter Rüdebusch schreibt über den gebürtigen Delmenhorster Dichter Wilhelm von Ising (1821 – 1892) und musste dafür eine „gewaltige Archivarbeit“ auf sich nehmen, wie Sönke Ehmen, stellvertretender Heimatverein-Vorsitzender, verrät. Denn es sei sehr schwer gewesen, überhaupt etwas über von Ising herauszufinden.
Colin Hoffmann, der sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur absolvierte, grub im umfassenden Nachlass von Armine Bömers, geborene Lahusen, während Herta Hoffmann selbst der Ehrenbürgerin Käthe Stüve einen Beitrag widmet. Warum und wie Delmenhorst zum Nationalen Fernradweg Route 7 („Pilgerweg“) gehören sollte, stellt Arnold Harfst ausführlich dar.
Das Heimatjahrbuch 2022 ist im Isensee Verlag erschienen und im Buchhandel für 14 Euro erhältlich.
DELME REPORT 26. Okt. 2022
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Präsentierten im ehemaligen Billardzimmer der Villa Lahusen das Delmenhorster Heimatjahrbuch 2022 und die neue plattdeutsche Bibliothek (im Hintergrund): Herta Hoffmann (vorne), Colin Hoffmann (vorne, v. l.), Jana Brunken und Andreas Fokken sowie Arnold Harfst (hinten, v. l.), Wilfried Runge (alle Autoren), Jan Jochen Meyer und Jürgen Meins.
Foto: Florian Mielke / DK
VON PILGERROUTEN UND PORTWEIN
Heimatverein stellt neues Jahrbuch vor / Bibliothek für Freunde der plattdeutschen Sprache eingerichtet
Eigentlich müsste man eine Bürgerinitiative starten“, sagte Herta Hoffmann, Vorsitzende des Heimatvereins Delmenhorst, bei der Vorstellung des neuen Heimatjahrbuches im ehemaligen Billardzimmer der
Villa Lahusen gestern Nachmittag halb aus Scherz. Autor Arnold Harft hatte gerade von seinem Artikel „Wohin gehört der Nationale Fernradweg Route 7 (,Pilgerroute’)“ erzählt, in dem er darstellt, dass
die bekannte Route vom norwegischen Trondheim ins spanische Santiago de Compostela eigentlich auch durch Delmenhorst führe und die lokale Politik es einfach hingenommen habe, dass sie aus nicht
nachvollziehbaren Gründen verlegt worden sei.
Das unterstrich auch Hoffmann: Sie habe Oberbürgermeisterin Petra Gerlach (CDU) am Anfang deren Amtszeit ein entsprechendes Schreiben vom Heimatverein übergeben und bis heute keine Antwort erhalten.
Das Delmenhorster Heimatjahrbuch 2022, das vergangene Woche im Oldenburger Isensee Verlag erschienen ist und in dem es vorrangig um die Geschichte der Stadt geht, hat also auch ein aktuelles
politisches Thema zu bieten.
Neben Harfst, der in einem weiteren Artikel aufarbeitet, welche Rolle Portwein in der Delmenhorster Geschichte spielt, waren noch einige andere Autoren der 22 Artikel des 140-seitigen Buches zugegen,
um ihre Werke vorzustellen. So beschäftigt sich beispielsweise Colin Hoffmann, der im Anschluss an sein Abitur im Jahre 2021 am Max-Planck-Gymnasium ein Freiwilliges Soziales Jahr am
Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur absolvierte und im Winter ein Geschichtsstudium an der Universität Bremen beginnt, mit dem gescheiterten Versuch der Lahusen-Tochter Armine, sich in den
1910er Jahren zu emanzipieren.
Anwesend waren auch Jana und Christoph Brunken, die festgestellt hatten, dass die Geschichte des Stadtarchivs noch nicht aufgearbeitet worden war. Diese hätten sie versucht, zusammenzufassen, sagte
Christoph Brunken.
Das neue Jahrbuch, das für 14 Euro im Handel erhältlich ist, sei sehr umfang- sowie facettenreich und das Layout „super“ geworden, findet Hoffmann, die sich einen kleinen, nicht ganz ernst gemeinten
Seitenhieb nicht verkneifen konnte: „Dass das Heimatjahrbuch dieses Jahr etwas später auf den Markt kommt, liegt an Marie Fitger, die sich mit ihren Delmenhorster Schriften vorgedrängelt hat. Da
wollten wir etwas Zeit dazwischen lassen.“
Neben der Veröffentlichung des Buches gab es noch eine weitere gute Nachricht zu berichten: Der Heimatverein hat für die Büchersammlung seines „Plattdeutschen Kreises“, der laut seinem Leiter Jürgen
Meins über die Jahre mehr als 800 plattdeutsche Schriften gesammelt hat, nach schwieriger Suche einen Platz für eine kleine Bibliothek gefunden. So hat Dr. Johann Böhmann vom Delmenhorster Institut
für Gesundheitsförderung (DIG), das in der Villa Lahusen beheimatet ist, in den DIG-Räumlichkeiten Platz für die Publikationen geschaffen.
Wie wichtig das dem Heimatverein ist, betonte Herta Hoffmann: Der Verein wolle die plattdeutsche Sprache erhalten und ihr künftig noch mehr Platz einräumen. Daher freue sie sich besonders, dass
Wilfried Runge und der Plattdeutschbeauftrage des Vereins, Jürgen Meins, für das Heimatjahrbuch jeweils auch einen Artikel auf Platt geschrieben haben.
Wer sich die Sammlung ansehen möchte, könne telefonisch unter der Rufnummer (0 42 21) 9 81 38 33 beim DIG einen Termin vereinbaren, sagte Böhmann. Wie Hoffmann erklärte, soll es bald aber zweimal im
Monat feste Öffnungszeiten geben. Sobald diese festgelegt seien, würden sie über die Presse mitgeteilt. Schon jetzt sei aber eine Ausleihe der zahlreichen
plattdeutschen Bücher möglich.
Florian Mielke / DK
DK 22.10.2022
Ein ausführlicher Artikel vom Delme Kurier (Weser Kurier) vom 26. Okt. 2022 mit unserem "Kring"- Leiter Jürgen Meins über die plattdeutsche Bibliothek kann nachgelesen werden im grünen Kopfordner "PLATTDÜÜTSCH KRING".
Der Geschichtsstudent Colin Hoffmann hat in seinem Freiwilligen Sozialen Jahr im Archiv des Museums auf der Nordwolle bisher völlig unbekannte Dokumente über die Familie Lahusen entdeckt, so auch einen Briefwechsel der Eltern Carl und Armine Lahusen mit ihrer 17-jährigen Tochter Armine, die 1916 im "Töchterheim des Evangelischen Diakonievereins" in Kassel-Wilhelmshöhe eine breit angelegte Ausbildung in hauswirtschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Fächern erhielt. Aus den Briefen von 1916, die zwischen Delmenhorst bzw. Bremen und Kassel hin- und hergingen, wird Johannes Mitternacht als Carl Lahusen vorlesen und sich seine Gedanken über Sinn und Zweck der Ausbildung von Mädchen machen.
Wir empfehlen dazu den Aufsatz von Colin Hoffmann im neuen Heimatjahrbuch 2022 über "Eine Delmenhorsterin im Töchterheim Kassel-Wilhelmshöhe".
Herta Hoffmann
Freidenker brachte Pastoren gegen sich auf
22 Beiträge im neuen Delmenhorster Heimatjahrbuch / Eindrucksvolle Fotos dokumentieren die Schrecken des Krieges
Dirk Hamm
Im vergangenen Jahr stand das jährlich herausgebrachte Delmenhorster Heimatjahrbuch ganz im Zeichen des Delmenhorster Stadtjubiläums. Und für das kommende Jahr plant der Heimatverein Delmenhorst
anlässlich seines 100-jährigen Bestehens eine besondere Ausgabe seiner von Heimatfreunden jedes Jahr aufs Neue mit Spannung erwarteten Publikation, mit persönlichen Erinnerungen unter dem Motto „Als
wir jung waren“. Da nimmt sich das kürzlich vorgelegte Heimatjahrbuch 2022 thematisch beinahe schon „normal“ aus.
Und nimmt dennoch ebenfalls ein bemerkenswertes Jubiläum, 150 Jahre SPD in Delmenhorst, zum Anlass für mehrere Beiträge. Paul Wilhelm Glöckner zeichnet die Geschichte der Sozialdemokratie in der
Delmestadt bis 1945 nach. Abgedeckt werden dabei auch die Jahre der erzwungenen Illegalität unter Bismarck und Hitler, die der Autor auch in den vergangenen beiden „Von Hus un Heimat“-Ausgaben
beleuchtet hat.
Ein Opfer der Verfolgung durch die Nazis wurde auch Delmenhorsts langjähriger Oberbürgermeister Wilhelm von der Heyde. Aber bereits in der Weimarer Republik geriet der junge Sozialdemokrat mit den
Autoritäten in Konflikt, wie ein Aufsatz im Heimatjahrbuch aufzeigt. Von der Heyde gehörte der Freidenkerbewegung an, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihrer philosophisch begründeten scharfen
Kritik an Religion und Kirche zunehmenden Zulauf erhielt. Der Verfasser des Beitrags, Klaus Hübner, stellt eine schmale Schrift von der Heydes aus dem Jahr 1925 mit dem Titel „Die religiöse Lüge“ in
den Mittelpunkt, die sich im Nachlass seines Bruders Friedrich Hübner, des 2021 verstorbenen Vorsitzenden des Heimatvereins, befand. In dem lediglich 24 Seiten umfassenden Heft behandelte der spätere
Delmenhorster Ehrenbürger einen Religionsprozess, der kurz zuvor vom Oberkirchenrat gegen ihn vor dem Amtsgericht Delmenhorst angestrengt worden war und mit einer Verurteilung zu einer Geldstrafe von
200 Mark endete.
Von der Heyde hatte aus Sicht der Kirche den Frevel begangen, in Delmenhorst zu einem jener Vortragsabende einzuladen, in denenen Freidenker laut Hübner ein naturwissenschaftliches Weltbild lehrten
und für eine humanistische, auf das Diesseits gerichtete Ethik eintraten. Delmenhorster Pastoren und ein deutschnationaler Studienrat fühlten sich durch das Inserat für die Veranstaltung persönlich
auf den Schlips getreten.
In einen größeren Zusammenhang gesellschaftlicher Auseinandersetzungen in den Jahren der Weimarer Republik lässt sich diese Episode mit der Lektüre des sich gleich anschließenden Aufsatzes von
Michael Hirschfeld einordnen. Der Historiker befasst sich mit dem weltanschaulichen Spannungsverhältnis zwischen Sozialdemokratie und politischem Katholizismus in der Industriestadt Delmenhorst, in
der eine große Zahl katholischer Arbeitsmigranten heimisch geworden war. Beide Lager gehörten zu den Stützen der alles andere als sattelfesten Demokratie nach dem Ende der Monarchie. Andererseits bot
die Rolle der Kirche im neuen demokratischen Staatswesen großes Konfliktpotenzial, wie Hirschfeld herausarbeitet.
Auch die Sozialpolitik bot Reibungspunkte: „Als provozierend mussten die Sozialdemokraten empfinden, dass das örtliche Zentrum in den Reichstagswahlkämpfen stets prominente Vertreter des linken
Parteiflügels nach Delmenhorst holte, welche sozialpolitische Themen in den Mittelpunkt ihrer Wahlreden stellten.“ Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschoben sich die Akzente, so
Hirschfeld: „Beide in der Delmenhorster Arbeiterschaft verankerte Milieus hatten es nun mit einer Ideologie zu tun, welche sie gleichermaßen als weltanschauliche Gegner betrachtete.“
Um die Erforschung der Delmenhorster Industriegeschichte hat sich Franz-Reinhard Ruppert seit Jahren verdient gemacht. Im Heimatjahrbuch entführt er den Leser im ersten von zwei Aufsätzen in die
Gründungszeit der Nordwolle-Fabrik, zeichnet detailliert auf breiter Quellenbasis den „Fabrikbau und Produktionsanlauf 1884/85 als Ziel von Arbeitswanderern“ nach. Ein erschütterndes Kapitel
beleuchtet er dann gemeinsam mit Wolfgang Zierau: die Folgen des Luftangriffs auf die Jute-Spinnerei und Weberei am 28. Juni 1942. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen
Schwarz-Weiß-Fotografien, die die massiven Zerstörungen durch die Brandbomben dokumentieren. Sie stammen aus dem Nachlass des technischen Direktors der Jute Werner Zierau., der kurz nach dem Angriff
einen Bericht verfasst hatte.
Insgesamt 22 Beiträge auf 137 Seiten hat das Heimatjahrbuch 2022 zu bieten. Es ist für 14 Euro im Buchhandel erhältlich.
Delmenhorster Kreisblatt vom 29. Okt. 2022
03. Nov. 2022
In eigener Sache:
Der Kultur - und Geselligkeitskreis wird neu geleitet von
Herta Hoffmann, Barbara Stolberg und Irma Hübner.
Das Treffen findet statt unverändert an jedem vierten Donnerstag im Monat von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr im Treffpunkt Deichhorst.
A.F. 18. Nov. 2022
Herta Hoffmann (Heimatverein - Vorsitzende) in der Mitte mit Ehren-Ratsfrau Käthe Stüve (rechts) und Barbara Stolberg (erweit. Vorstand Heimatverein) im Kultur- und Geselligkeitskreis Deichhorst am 24.11.22
Treffen des Kreises in Deichhorst am 24. November 2022
Nachfolgend einige Aufnahmen von unserer Adventsfeier am 01.12.2022:
Sabine Fischer, die Akkordeon-Lehrerin der Musikschule Delmenhorst, hat unsere Feier musikalisch begleitet.
Termin ! Termin ! Termin ! Termin !
Plattdeutsche Bibliothek an neuem Standort
Delmenhorst
Den neuen Standort seiner plattdeutschen Bibliothek präsentiert der Heimatverein Delmenhorst am Dienstag,
13. Dezember, allen Interessierten.
Die Bibliothek umfasst rund 800 Titel und befindet sich jetzt in der Lahusen-Villa auf dem Nordwolle-Gelände am Fabrikhof 2.
Barbara Stolberg wird auf Plattdeutsch lesen, außerdem können auch Gäste zum Buch greifen und etwas beisteuern.
Aus dem Gespräch mit den Besuchern sollen sich weitere Veranstaltungsideen rund um die Bibliothek und für das ehemalige Billard-Zimmer in der Villa Lahusen ergeben.
Der Heimatverein bittet daher um Anregungen aus der Delmenhorster Öffentlichkeit. Treffpunkt ist um 15 Uhr in der Villa Lahusen.
Anregungen nimmt Herta Hoffmann unter hertahoffmann@hotmail.com entgegen.
dopr
Delmenhorster Kreisblatt 06. Dez. 2022
"Für alle Menschen" Der Vorstand - Dezember 2022
Diese Persönlichkeiten sind 2022 verstorben
2022 mussten sich Delmenhorst und Ganderkesee von prägenden Persönlichkeiten verabschieden / Ein Nachruf auf
eine Auswahl von ihnen, die sich in der Region einen Namen gemacht haben
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Helmut Steinert ist am 6. November im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Heimatverein Delmenhorst trauert um seinen Ehrenvorsitzenden, der den Verein im neuen Jahrtausend maßgeblich mitgeprägt hat. Der Vorstand des Heimatvereins würdigte den Verstorbenen:
„Als Vorsitzender des Heimatvereins Delmenhorst von 2002 bis 2014 hat sich Helmut Steinert mit großem Engagement für die Weiterentwicklung des Heimatvereins eingesetzt und ihn ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Sein besonderes Interesse galt bis zuletzt der Geselligkeit im Heimatverein, den Heimatjahrbüchern und dem Erhalt der plattdeutschen Sprache. Die Trauer über den Tod Steinerts reicht weit über den Kreis der Heimatfreunde hinaus. Der gebürtige Schlesier hatte sich in Delmenhorst, die zu seiner Wahlheimat geworden war, in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert.
…..
Marco Julius / Delmenhorster Kreisblatt – 31. Dez. 2022
A.F.