2023
Aktuell
SPIEKER - Jahreshauptversammlung / Mitgliederversammlung am 06 . Mai 2023 in Delmenhorst:
Grußwort von Herrn S. Ehmen für den SPIEKER JHV im Industriemuseum 06.05.23
Für herausragende Verdienste geehrt: Jürgen Meins in der Mitte (Goldene Ehrennadel des SPIEKER), Jan Jochen Meyer links (Silberne Ehrennadel des SPIEKER)
Die Geehrten des Heimatvereins und der Vorstand des SPIEKER nehmen Bürgermeister Heermann Thölstedt (Delmenhorst) in ihre Mitte.
Nicht auf den Fotos ist Colin Hoffmann, dem recht herzlich gedankt wird für seinen umfangreichen Services des leiblichen Wohls.
Ebenso dankt der SPIEKER Anna und Colin für das Angebot einer kompetenten, aufschlußreichen Führung durch das Museum.
Tel. 0179 5111005
hertahoffmann@hotmail.com
Zeitzeuge Wilfried Runge erzählt in der Villa Lahusen.
Wilfried Runge erzählt am Donnerstag, 27. April, um 19.30 Uhr in der Villa Lahusen, Fabrikhof 2, als erfahrener Zeitzeuge unter dem Titel „Aus meinem Leben – ein Delmenhorster erzählt“ interessante
und bewegende Erinnerungen. Runge ist laut Mitteilung als Jugendlicher in der Villa Lahusen ein und aus gegangen, weil er mit dem Sohn des damaligen Direktors der Nordwolle befreundet war. Kurz vor
Kriegsende musste er noch in den militärischen Einsatz und kam in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg baute er sich sein Leben wieder auf und engagierte sich in vielen Ehrenämtern. Im Heimatverein
ist er ein sehr aktives Mitglied. Anmeldungen werden per E-Mail erbeten an heimatverein-anmeldungen@hotmail.com oder telefonisch unter der mobilen Rufnummer 0179 5111005.
DK 21.04.23
Nachstehend einige Aufnahmen der Fahrt nach Lohne am 23.04.2023 von und mit Herrn Manfred Radtke.
Veranstaltungen des Heimatvereins.
Sein 100-jähriges Jubiläum feiert der Heimatverein Delmenhorst am Freitag, 21. April, ab 17 Uhr in der Markthalle mit Vorträgen und Musik. Dafür nimmt der Verein laut Mitteilung noch Anmeldungen
entgegen. Zur Halbtagestour des Heimatvereins nach Lohne in das Industriemuseum in Kooperation mit der VHS Delmenhorst am Sonntag, 23. April, sind ebenfalls noch Anmeldungen bei der VHS möglich. In
der Villa Lahusen berichtet Zeitzeuge Wilfried Runge am Donnerstag, 27. April. Der genaue Beginn der Veranstaltung wird noch bekannt gegeben. Am Samstag, 6. Mai, startet um 14 Uhr die
Jahreshauptversammlung „De Spieker“ im Turbinenhaus des Museums für Nordwestdeutsche Industriekultur.
DK 19.04.23
Delmenhorst kompakt
Noch freie Plätze bei Heimatvereinsjubiläum.
Für die Jubiläumsveranstaltung des Heimatvereins Delmenhorst am Freitag, 21. April, um 17 Uhr in der Markthalle gibt es auch für Nichtmitglieder noch freie Plätze. Das teilte Vorsitzende Herta
Hoffmann nun mit. Wer noch einen Platz ergattern möchte, schreibt eine E-Mail an heimatverein-anmeldungen@hotmail.com.
DK 17.04.23
Anekdoten der Stadtgeschichte
Ehrenbürgerin Käthe Stüve spricht morgen über Museumsgründung
Kai Hasse
Ein bis heute überregional wahrgenommenes und in seiner Ausstattung und historischen Lage im norddeutschen Raum einzigartiges Museum nennt Delmenhorst sein eigen: das Fabrikmuseum. Zu verdanken hat
die Stadt das einer Initiative vor fast 40 Jahren. Käthe Stüve, Delmenhorsts erste Ehrenbürgerin, hat darüber einiges zu erzählen. Und das macht sie auch bei einer Veranstaltung morgen.
Erinnerungen an die Gründung Bei einer Gesprächsrunde wirft Stüve einen Blick zurück auf diese bewegte Zeit. Beginn in der Turbinenhalle des Nordwestdeutschen Museusm für Industriekultur ist um 17
Uhr. Dabei erinnert Stüve an die Ereignisse, die zur Gründung der Initiative führten, und erzählt einige Anekdoten zur Stadtgeschichte. Neben der 92-jährigen Ehrenratsfrau nehmen ihre Tochter
Gabriele Claaßen und der Vorsitzende des Förderkreises Industriemuseum Delmenhorst, Sönke Ehmen, an der Gesprächsrunde teil. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Kanalbau-Träume in Delmenhorst
Chronik zum 100. Jubiläum des Heimatvereins vorgelegt
Dirk Hamm / Delmenhorster Kreisblatt vom 01. April 2023
Ein ganzes Jahrhundert Vereinsgeschichte, das ist eine stolze Wegmarke. Die der Heimatverein Delmenhorst in diesem Jahr am 21. April mit einem Festakt in der Markthalle auch gebührend zu feiern
gedenkt. Doch auf welcher historischen Grundlage begeht der Verein, der sich laut Selbstbeschreibung auf seiner Homepage der „Förderung der Kunst und Kultur sowie der Heimatpflege und Heimatkunde“
verschrieben hat, dieses Jubiläum?
Liegt doch der Ursprung des Heimatvereins im Dunkeln, wie Jürgen Mehrtens, der einstige Delmenhorster Oberstadtdirektor und von 1975 bis 1998 amtierende Vorsitzende des Heimatvereins, festgehalten
hat. Nachzulesen in der jetzt als Band Nummer 21 der „Delmenhorster Schriften“ aufgelegten Chronik „100 Jahre Heimatverein Delmenhorst“ - die wiederum auf der von Mehrtens bis kurz vor seinem Tod im
April 2003 geführten Chronik fußt und diese bis in die Gegenwart fortschreibt.
Wurzeln reichen bis 1840 zurück Im Jahr 1840 war im kleinen Ackerbürgerstädtchen Delmenhorst der Tiergartenverein gegründet worden. 1924, vor also nicht ganz 100 Jahren, schloss sich dieser mit einem
anderen, 1921 von Kaufleuten, Handwerkern und Ratsmitgliedern mit dem Ziel, den Bau eines Schiffskanals zu fördern, aus der Taufe gehobenen Verein zusammen.
Kanalbau in Delmenhorst? Was man heute kaum glauben mag, war damals ein von vielen als wirtschaftlich sinnvoll erachtetes Großprojekt, für das konkrete Pläne erarbeitet wurden und in Delmenhorst
ebenjener Kanalverein die Werbetrommel rührte. Die Stadt, inzwischen ein bedeutender Industriestandort, sollte an eine angedachte Wasserstraßenverbindung von Bramsche am Mittellandkanal bis nach
Stade an der Elbe angeschlossen werden, so lautete die Vision.
Doch die Zeiten waren ungünstig für solch ein ambitioniertes Vorhaben. Es sollte zwar erst ein paar Jahre später in der Zeit der Weltwirtschaftskrise politisch begraben werden, aber schon im
Hyperinflationsjahr 1923 schien eine Verwirklichung in weite Ferne zu rücken. In Delmenhorst zeigte man sich flexibel: Anstatt sich aufzulösen, widmete sich der bisher als Lobbyorganisation
betriebene Kanalverein jetzt heimatbezogenen Aufgaben und benannte sich in Kanal- und Verkehrsverein um. „Das Jahr 1923 gilt daher als Beginn des Heimatvereins Delmenhorst“, wird Jürgen Mehrtens in
der neuen Delmenhorster Schrift zitiert.
Mit dem Zusammenschluss mit dem Tiergartenverein im Jahr darauf entstand der „Verkehrs- und Verschönerungsverein für Amt und Stadt Delmenhorst“. Die Bezeichnung „Verschönerungsverein“ für der
Heimatpflege verbundene Vereine war damals in Mode gekommen. Allerorten entstanden im Jahrzehnt nach dem verlorenen Krieg 1914/18 Heimatvereine, fand in Zeiten der wirtschaftlichen Not und der
empfundenen nationalen Demütigung eine Rückbesinnung auf die Heimat statt. Laut Chronist Mehrtens suchten die Menschen „Geborgenheit, Zuversicht und Hoffnung in ihrer Heimat, pflegten den
Heimatgedanken, heimatliches Brauchtum und die plattdeutsche Sprache“. So bildete sich schon 1926 auch der Plattdütsche Vereen, der wiederum 1928 die Spälkoppel gründete.
1929 erschien das erste Heimatjahrbuch, in Verbindung mit beiden Vereinen herausgegeben vom Lehrer Georg von Lindern (1898-1975), der als jahrzehntelange Triebfeder zum „Vater des Heimatvereins“
werden sollte. 1930 übernahm von Lindern, bis 1928 Gründungsvorsitzender des Plattdütschen Vereen, den Vorsitz des Verkehrs- und Verschönerungsvereins – eine Aufgabe, die erst mit seinem Tod 45 Jahre
später enden sollte. Am 25. August 1933 fusionierten die Vereine zum Verkehrs- und Heimatverein Delmenhorst.
Stillstand im Verein während der Nazizeit Da war aber schon die Zeit der Gleichschaltung durch die an die Macht gelangten Nationalsozialisten angebrochen, die den Heimatbegriff für ihre ideologischen
Zwecke missbrauchten. Nach ein paar Jahren erlahmten die Aktivitäten der Heimatfreunde und kamen während des Zweiten Weltkriegs gänzlich zum Erliegen. Erst nach 1945 war ein Wiederaufblühen möglich,
erneut wesentlich von Georg von Lindern angeschoben, der den 1937 abgelegten Vorsitz des nunmehrigen Heimatvereins Delmenhorst wieder übernahm.
In der Delmenhorster Schrift „100 Jahre Heimatverein Delmenhorst. Eine Chronik“ lassen sich detailreich vor allem die umfangreichen Aktivitäten und Errungenschaften des Heimatvereins seit der
Wiederbelebung nachlesen - von den ersten Wanderungen in die Umgebung ab 1947 über die Stiftung einer reliefartigen Orientierungstafel an der Burginsel und der „Jan Tut“-Skulptur an der Langen Straße
in den 80er Jahren bis zur Wiederaufnahme der Heimatjahrbücher 1996 und schließlich dem Wiedererwachen des durch Corona zeitweise gestoppten Vereinslebens. Reizvoll sind zudem einige Reflektionen aus
unterschiedlichen Jahren zum Begriff der Heimat, inklusive der Sichtweise von Schülerinnen und Schülern des Max-Planck-Gymnasiums. Die im Oldenburger Isensee Verlag erschienene Delmenhorster Schrift
ist im Buchhandel für 9 Euro erhältlich.
Aktivitäten
Das bietet der Heimatverein
Regelmäßige Treffen des Kultur- und Geselligkeitskreises, die Pflege der niederdeutschen Sprache im Plattdüütsch-Kring und mit der Plattdeutschen Bibliothek in der Villa Lahusen, Studienfahrten,
Vorträge in Kooperation mit der VHS, die Herausgabe des Delmenhorster Heimatjahrbuches, das für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag inbegriffen ist: Die Aktivitäten und Beteiligungsmöglichkeiten im
Heimatverein Delmenhorst sind breit gestreut. Eine detaillierte Übersicht findet sich auf der Homepage des Vereins.
Delmenhorster Kreisblatt 01.04.2023 – Dirk Hamm
Vor 50 Jahren
Der Heimatforscher und „Vater des Delmenhorster Heimatvereins“, Georg von Lindern , vollendet am Sonntag (01. April 1973; Anmerk. d. Archivs) sein 75. Lebensjahr. Sein erfolgreiches
Wirken hat auch im öffentlichen Leben weithin Anerkennung gefunden. … Auftakt der umfang- und erfolgreichen schriftstellerischen Arbeit Georg von Linderns war 1926 sein Aufsatz “555 Jahre Stadt
Delmenhorst“. In der folgenden Zeit wurden von ihm über 20 Bücher und Schriften herausgegeben, an ebenso vielen Zeitschriften und Büchern war er Mitarbeiter.
DK 31.03.2023
Jahreshauptversammlung 2023 (am 21. März 2023)
Heimatgefühle auch bei Jüngeren wecken
Delmenhorster Schriften: Neue Chronik blickt zurück auf 100 Jahre Heimatverein
Dirk Hamm
Das Jahr 2023 steht beim Heimatverein Delmenhorst ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums: Der Verein ist vor 100 Jahren gegründet worden, was am 21. April mit einem Festakt in der Markthalle auch
gebührend gefeiert werden soll.
Anlässlich des vollendeten Jahrhunderts hat sich der Heimatverein selbst ein Geschenk gemacht und eine auf den neuesten Stand gebrachte Vereinschronik herausgebracht. Rund 50 Mitglieder konnten nun
bei der Jahreshauptversammlung im Hotel Thomsen gegen Ende der Veranstaltung einen ersten Blick in die Publikation werfen. Und: Sie bekamen wie alle anderen Mitglieder ein Exemplar kostenlos
überreicht. Nichtmitglieder können das Werk zum Preis von 9 Euro im Buchhandel erwerben.
Delmenhorster Schriften 2020 wiederbelebt „100 Jahre Heimatverein Delmenhorst. Eine Chronik“ ist der nunmehr dritte Titel, den der Heimatverein seit der Wiederbelebung der einst von der Stadt
Delmenhorst herausgegebenen Reihe der Delmenhorster Schriften vorgelegt hat. Nach 21 Jahren Pause wurde 2020 Band 19 präsentiert, in dessen Mittelpunkt der im 17. Jahrhundert vom Delmenhorster Grafen
Christian IX. in Auftrag gegebene Bilderzyklus über die Oldenburger Löwenkampfsage steht.
Im vergangenen Jahr folgte Band 20 mit Erinnerungen von Marie Fitger und einer Porträtskizze über Cornelia Fitger, beide Schwestern des aus Delmenhorst stammenden Malers und Dichters Arthur Fitger.
Dass nun im Jubiläumsjahr die Reihe mit der Vereinschronik fortgesetzt werden konnte, ist auch den „großzügigen Druckkostenzuschüssen“ der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) und der Firma Ernst
Petershagen zu verdanken, wie Heimatvereinsvorsitzende Herta Hoffmann hervorhob.
Aber was ist eigentlich Heimat? Welche Bedeutung hat dieser von manchen als verstaubt empfundene Begriff für junge Menschen heute? Aufschlussreiche Antworten hat Herta Hoffmann zum Start eines
Projekts zum Jubiläum des Heimatvereins von Sechstklässlern des Max-Planck-Gymnasiums, an dem sie selbst unterrichtet hat, bekommen. Sie sind der Chronik zusammen mit Grußworten unter anderem von
Oberbürgermeisterin Petra Gerlach und Betrachtungen zum Thema Heimat in der modernen Welt vorangestellt. „Heimat ist dort, wo ich wohne. Heimat ist dort, wo meine Familie ist. Heimat ist aber auch in
Spanien, weil ich dort geboren bin“, lautete eine der Antworten der Maxe-Schüler. Ein weiteres Beispiel: „Für mich ist Heimat, wo ich Freunde habe. Außerdem ist für mich Heimat, wo ich schöne
Erlebnisse habe und wo meine Familie ist.“
Wurzeln reichen bis ins Jahr 1840 zurück Die zweite Hälfte des 48 Seiten umfassenden Bandes nimmt dann die Chronik des Heimatvereins ein, beginnend weit vor dem Jahr 1923. Denn der Verein ist vor 100
Jahren als Zusammenschluss des 1921 gegründeten Kanal- und Verkehrsvereins mit dem bereits 1840 aus der Taufe gehobenen Tiergarten-Verein entstanden. 1933 wurde auch der Plattdütsche Vereen
eingegliedert. Seinen heutigen Namen trägt der Heimatverein Delmenhorst seit 1945, als er nach dem Stillstand in der Kriegszeit wiederbelebt wurde.
Die Chronik stützt sich bis zum Jahr 2002 auf eine ältere Version, die einst der langjährige Vorsitzende Jürgen Mehrtens erarbeitet hatte. Entscheidenden Anteil an der Übertragung dieses Textes in
eine Zeitleiste und deren Fortführung bis in die Gegenwart hatten Jan Jochen Meyer und Jürgen Meins.
Bei einem Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt sich, dass der Heimatverein trotz des pandemiebedingten Einstellens aller Feste, Veranstaltungen und Fahrten weiterhin Akzente setzen konnte. So
wurden 2021 zum 650. Stadtrechtsjubiläum Delmenhorsts die Stadtrechtsurkunde als Gedenkblatt gedruckt und das Heimatjahrbuch als Festschrift herausgebracht. Und eine Kooperationsvereinbarung mit der
Volkshochschule brachte eine neue Vortragsreihe auf den Weg.
Nach dem Schock durch den Tod des Vorsitzenden Friedrich Hübner hat sich der Verein zudem 2021 in der Führung neu aufstellen müssen. Die Mitglieder wählten die bisherige Stellvertreterin Herta
Hoffmann zur Vorsitzenden und Sönke Ehmen zu ihrem Stellvertreter.
Delmenhorster Kreisblatt 25. März 2023
Der alte, resp. neue Vorstand (Frau Hoffmann, Herr Radtke, Frau Reimers, Herr Ehmen)
Eröffnung der JHV 2023 durch unsere Vorsitzende Herta Hoffmann
Herr Jan Jochen Meyer leitete die JHV2023 mit.
Bürgermeister Dr. Konukiwitz überbrachte Grußworte der Stadt Delmenhorst.
Andreas Fokken (Webmaster) vom erweiterten Vorstand des Heimatvereins hielt den Vortrag "Einige Geheimnisse unserer Homepage"
Herr Manfred Radtke (Schatzmeister) stellte den aktuellen Finanzbericht vor.
Alter und neuer Vorstand
Gäste
Angelika Schulte Strathaus (Mitglied Heimatverein) und Klaus Meinken (erweiteter Vorstand Heimatverein) am Rande der Veranstaltung
Die rauchende Oma auf dem Motorrad
Skulpturen von Mangels und Stomps:
Haus Coburg zeigt Werke von Bildhauerinnen der Nachkriegszeit
DK / Melanie Hohmann / 15.03.2023
Die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Delmenhorst widmet sich zwei Bildhauerinnen der Nachkriegszeit. Am Eröffnungs-Wochenende gibt es ein Gesprächsangebot mit den Enkeln von Louise Stomps
sowie eine extra Kinder-Eröffnung.
Die Städtische Galerie in Delmenhorst widmet sich in ihrer neuen Ausstellung mit dem Titel „Die Abstraktion der Dinge. Marianne Mangels im Dialog mit Louise Stomps“ zwei Bildhauerinnen der
Nachkriegszeit. Eröffnet wird sie laut Mitteilung am kommenden Samstag, 18. März, um 19 Uhr.
Darüber hinaus bietet das Vernissage-Wochenende mit einem Kunstgespräch mit den Enkelkindern von Louise Stomps am Sonntag, 19. März, in der Artothek an der Langen Straße sowie einer Kinder-Eröffnung
(Teilnahme für Kinder ab vier Jahren ist kostenlos, Erwachsene zahlen den normalen Eintrittspreis) an diesem Tag zwei weitere Höhepunkte.
Mangels lebte in Delmenhorst
Sie sei seit einiger Zeit bemüht
gewesen, eine „weitgehende Abstraktion der Dinge zu erreichen“. Mit diesen Worten beschrieb Marianne Mangels am 8. August 1980 ihre bildhauerischen Ziele in einem Brief an Hans Stephan, den damaligen
Leiter der Städtischen Galerie Delmenhorst.
Mangels, 1908 in Augustenburg geboren, lebte ab 1955 in Delmenhorst. Sie hatte in Bunzlau die Fachschule für Keramik besucht und anschließend in Berlin Bildhauerei
studiert. Sie heiratete 1932, reiste nach Venedig, Rom, Florenz und London, lebte aber nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgezogen und stellte ihre Arbeiten nur selten aus.
So ist die Ausstellung entstanden: Zustande gekommen ist die neue Ausstellung im Haus Coburg durch eine Buchpublikation, die der Mediziner und Kunstsammler Arnd Siegel zusammengestellt hat, und durch
einen Dachbodenschatz, der bei Friedrich Cordes gehoben werden konnte.
Es ist vor allem ihrer Beharrlichkeit geschuldet, dass die Werke von Marianne Mangels 33 Jahre nach ihrem Tod im Haus Coburg gezeigt werden können. Zum ersten Mal treffen sie dort auf die
Skulpturen einer Zeitgenossin: Louise Stomps (geboren 1900 in Berlin, gestorben 1988 bei Wasserburg am Inn).
Das zeichnet die Künstlerinnen aus: Beide begründeten in Berlin ihre künstlerische Praxis und studierten bei Milly Steger, die bis 1942 an der Unterrichtsanstalt des Vereins der Künstlerinnen zu
Berlin Bildhauerei und Aktzeichnen lehrte. Während Steger figurativ arbeitete, ging es Mangels und Stomps um die abstrakte Form, ohne dass sie jedoch den Bezug zum menschlichen Körper aufgaben.
Mangels und Stomps verbindet auch, dass ihre Atelierräume und Werke im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden und sie sich in der Nachkriegszeit aus dem Berliner Kunstbetrieb zurückzogen.
Es gehört zur Geschichte dieser frühen Bildhauerinnen, dass ihre Werke im 21. Jahrhundert wiederentdeckt und neu betrachtet werden.
Einen Tag nach der Eröffnung der Ausstellung sind die Enkelkinder von Louise Stomps um 11.30 Uhr in der Artothek, Lange Straße 47, zu Gast. Berthold Kogut und Peter Schrader verwalten gemeinsam
den Nachlass ihrer Großmutter, die sich im Alter von 27 Jahren entschied, ihr Leben der Bildhauerei zu widmen. Bis dahin war sie den gesellschaftlichen Erwartungen gefolgt: Stomps besuchte das
Mädchenpensionat, heiratete den Diplom-Ingenieur Hans Becker und bekam zwei Töchter. Erst nach der Scheidung begann sie, Kunst zu studieren und ihre Werke auszustellen.
Kogut und Schrader wuchsen beide in Berlin auf, allerdings durch die innerdeutsche Grenze getrennt. Bei dem Kunstgespräch am Sonntag, 19. März, in der Artothek geht es um ihre Erinnerungen an die
rauchende und Motorrad fahrende Großmutter, die seit 1960 zurückgezogen in einer Wassermühle in Bayern lebte und arbeitete.
Delmenhorster Kreisblatt vom 15. März 2023
Verfassung gefordert
Revolution von 1848
Auch in Delmenhorst erklang der Ruf nach demokratischen Reformen
Sönke Ehmen (DK 10.03.2023)
Vor 175 Jahren gärte es in deutschen Landen. Der revolutionäre Geist des März 1848 war auch im Oldenburger Land zu spüren. Wortführer des Reformlagers in Delmenhorst war ein Rektor und
Hilfsprediger.
Die Einwohner der Stadt staunten nicht schlecht. Mitten am Tag bestieg Bernhard von Lindern, Rektor und Hilfsprediger, auf dem Marktplatz eine alte Heringstonne und begann mit flammenden Worten über
die Notwendigkeit politischer Veränderungen zu reden. Knapp drei Wochen zuvor, am 25. Februar 1848, war in Paris König Louis Philippe auf Druck seiner Untertanen zurückgetreten. Schnell schwappte der
Geist der Veränderung ins deutsche Nachbarland über – auch ins Großherzogtum Oldenburg.
Was die Menschen besonders erboste, war die mangelnde Bereitschaft des Großherzogs, seine Macht endlich durch eine Verfassung kontrollieren zu lassen. Wiederholt hatte Peter Friedrich Ludwig
(1755-1829) seinen Untertanen nach Ende der napoleonischen Zwangsherrschaft politische Reformen zugesichert. Passiert war allerdings nicht viel und das, obwohl es der Wiener Kongress 1815 in seiner
Schlussakte festgelegt hatte.
Pariser Unruhen wirkten als Katalysator Die revolutionäre Grundstimmung, die sich seit Abzug der Franzosen nie richtig auflösen wollte, ließ daher in Zeitungen und literarischen Zirkeln die
Verfassungsfrage immer wieder aufkommen. Doch erst mit den Pariser Unruhen vom Februar 1848 keimte bei den Oldenburgern die Hoffnung auf, dass der Nachfolger, Paul Friedrich August (1783-1853),
endlich das Versprechen einlösen würde. Bereits am 3. März wandte sich der oldenburgische Stadtrat mit einer Petition an den Großherzog und bat „nach Vernehmung sachkundiger Männer aus allen Teilen
des Landes die verheißene Landständische Verfassung ins Leben zu rufen“.
Weil diese in den wichtigsten Zeitungen des Landes veröffentlicht wurde, erfuhren bald andere Bevölkerungsgruppen von der Forderung des Oldenburger Stadtrates. Als habe sich ein Knoten gelöst,
reichten nun weiter Städte beim Großherzog Petitionen ein.
Auch in Delmenhorst gärte es unter der Oberfläche. Als am 29. Februar 1848 der Hauptmann der 1847er Schützenkompanie, Anton Günther Bernhard Friesius, Geburtstag hatte, versammelte sich vor seinem
Haus eine größere Gruppe, um diesem zu gratulieren. Unter den Lobeshymnen versteckte sich dabei immer wieder der eine und auch andere Bezug zu den aktuellen Ereignissen und auch der Ruf nach der seit
Langem fehlenden Verfassung war zu hören. Höhepunkt war das Vortragen eines revolutionären Liedes, in dem es unter anderem hieß: „Ein frischer Hauch durchweht das Bürgerleben, / Ein Vorwärtsruf
erschallt von Land zu Land, / Und Männermut und Männerkraft durchbeben / Jedweden rings fürs deutsche Vaterland.“
Neben dem Schützenverein war es ein Turnverein, der revolutionäres Gedankengut mit leiser Stimme artikulierte. So hatten bereits am 5. September 1847 Turn- und Schützenverein ein vorrevolutionäres
Erntefest gefeiert.
230 Delmenhorster unterzeichneten Petition Aufgeschreckt durch die Stimmungslage seiner Untertanen erließ Großherzog Paul Friedrich August am 10. März eine „Landesherrliche Verordnung“, auf deren
Grundlage 34 Männer einberufen werden sollten, um diesen den geforderten Verfassungsentwurf zur Beratung vorzulegen. Noch bevor man in Delmenhorst von dieser Verordnung etwas Näheres erfahren hatte,
waren am 14. März 1848 über 100 Menschen zu einer Vollversammlung zusammengekommen, um in Anlehnung an die Oldenburger Petition vom 3. März gleichfalls eine Eingabe an den Großherzog zu verfassen. In
dieser hieß es in zurückhaltendem Ton formuliert: „...daß auch in dem Großherzogtum Oldenburg nach langer Winternacht endlich ein schöner Frühlingsmorgen zu dämmern beginne“. Und weiter hieß es:
„...schwerlich möchte es irgend jemand verkennen, daß das monarchische Prinzip durch repräsentatives Leben an Kraft nach innen wie nach außen nur gewinnen könne.“ Mehr als 230 Delmenhorster
unterzeichneten die Petition und machten sie damit zur zweitstärksten im Großherzogtum.
Ein weiterer Teil zur Revolution von 1848 folgt in einer der kommenden Ausgaben.
Delmenhorster Kreisblatt vom 10. März 2023
Heimatverein wird 100
Delmenhorst
Der Heimatverein wird in diesem Jahr 100 Jahre alt – und das will er gebührend feiern. Den Auftakt macht am 23. Februar ein Vortrag von Herta Hoffmann in Kooperation mit der VHS Delmenhorst über das alltägliche Leben in Delmenhorst im 17. Jahrhundert. Beginn ist um 19 Uhr. Am Donnerstag 23. März, wird Colin Hoffmann in „Lahusen – eine Familiengeschichte“ über seine Studien zur Fabrikantenfamilie Lahusen berichten. Auch dieser Vortrag beginnt um 19 Uhr. Die Jahreshauptversammlung wird am Dienstag, 21. März, veranstaltet. Dann wird auch die Chronik des Heimatvereins als neue Delmenhorster Schrift vorgestellt. Eine große Festveranstaltung ist schließlich für Freitag, 21. April, in der Markthalle geplant. Ab 17 Uhr gibt es verschiedene Vorträge und auch Musik. Hierzu wird um rechtzeitige Anmeldung, spätestens bis zur Jahreshauptversammlung, per E-Mail an heimatverein-anmeldungen@hotmail.com oder unter Telefon (01 79) 5 11 10 05 gebeten.
dopr
Delmenhorster Kreisblatt 19.01.2023
Fahrt nach Lohne am 23. April 2023:
Vorne Dr. Herta Hoffmann, Vorsitzende des Heimatvereins und Johannes Mitternacht, Schauspieler und Entertainer aus Delmenhorst, dahinter Andreas Fokken vom erweiterten Vorstand des Heimatvereins.