Herzog August hatte Mitte des 16. Jahrhunderts offenbar Großes vor: im
Schlosshof des SchlossesDelmenhorstplante er einen Marstall – „mit allem drum
und dran: Pferdeställe, Reitbahn, Apartments, und und und“, berichtetHerta Hoffmann, stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins Delmenhorst, am Dienstag im Delmenhorster Rathaus. Sie hatte im Zuge ihrer Forschungen zu Herzog Augusts Schwester,
GräfinSibylla Elisabethvon Oldenburg und Delmenhorst, im
Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel recherchiert. Und war dort in einer sehr alten Akte auf eine bislang unbekannte und äußerst spannende Zeichnung gestoßen.
Dr.Heiner
Borggrefe, stellvertretende Museumsdirektor des Weserrenaissance-Museums Schloss
Brake in Lemgo, wurde als Experte zurate gezogen. Laut seiner Ansicht handelt es sich bei diesem Entwurf um eine kolorierte Ansicht des Schlosses Delmenhorst aus der Mitte der 16.
Jahrhunderts.
Diese wurde jetzt feierlich gemeinsam mit
OberbürgermeisterAxel Jahnzim Rathaus aufgehängt. „Und zwar an einem
sehr symbolischen Platz. Steht man vor der Zeichnung und dreht sich einmal herum, lenkt das den Blick genau auf die Graft“, gibt der Vorsitzende des Heimatvereins,Friedrich
Hübner, stolz preis.
„Die Akte beinhaltete nicht nur die Zeichnung, sondern auch eine Art
Gutachten des damaligen Hausvogtes. Diesem war zu entnehmen, dass er die Pläne Herzog Augusts für zu teuer, zu pompös und zu aufwendig befand“, erzählt Hoffmann von ihren Nachforschungen. Und weiter:
„Herzog August musste nach dem Tod seiner Schwester für drei Jahre die Regentschaft übernehmen, weil noch keines ihrer Kinder volljährig war. Da hatte er anderes zu tun. Umgesetzt ist von den Plänen
also vermutlich nichts.“
Jahnz zeigt sich am Dienstag begeistert: „Ich konnte es zuerst gar nicht
glauben, dass ein solch wertvolles Dokument aufgetaucht ist.“ An Hoffmann gewandt fügt er hinzu: „Sie sind ein wunderbarer Zufall.“
Künftig wird man die Fassadenzeichnung auch als Postkarte versenden
können. „Wir freuen uns, wenn das Erbe Delmenhorsts in die ganze Welt verschickt wird“, freute sich der Oberbürgermeister.
17.03.2018, 14:41 Uhr / Bericht des Delmenhorster Kreisblattes vom 19.03.2018
Ideen für altes Feuerwehrhaus Heimatverein plädiert für offenes Dorfhaus in Hasbergen
Das alte Feuerwehrhaus in der Bungerhofer Straße in Hasbergen. Foto: Melanie Hohmann
Delmenhorst. Das alte Hasberger Feuerwehrhaus könnte ein Dorfgemeinschaftshaus oder eine Gastronomie werden. Diese Ideen aus dem Ortsrat
Hasbergen lobt der Heimatverein Delmenhorst – verbunden mit einem Appell.
Zu den in der jüngsten Sitzung des Hasberger Ortsrates besprochenen Ideen für die Nachnutzung des alten Hasberger Feuerwehrhauses bezieht der Heimatverein Delmenhorst
Stellung. Die Heimatfreunde unterstützten auf ihrer Mitgliederversammlung nach Angaben des Vorsitzenden Friedrich Hübner einstimmig die Hasberger Vorschläge, das Gebäude an der Bungerhofer Straße
entweder als Dorfgemeinschaftshaus mit Veranstaltungsraum und eventuell einem Dorfladen oder für eine Gastronomie zu nutzen. Letztere könne den ländlichen Tourismus stärken und der benachbarten
Museumsmühle Hasbergen mehr Besucher bescheren.
Gleiche Bedingungen für gemeinnützige Vereine gefordert
Den Zuspruch verbindet der Heimatverein allerdings mit dem Appell, dass ein Dorfgemeinschaftshaus mit Veranstaltungsraum „für alle gemeinnützigen Vereine in Delmenhorst
zu den selben Bedingungen zur Verfügung“ stehen müsse. Schließlich sei die Stadt Delmenhorst Eigentümerin des Grundstücks und der Gebäude, betonen die Heimatfreunde. „Wenn das so bleibt, wird sie
auch in Zukunft die Unterhaltungslast aus gesamtstädtischen Mitteln tragen“, streicht Hübner heraus. Eine regionale Begrenzung der möglichen Nutzer ist daher aus Sicht des Heimatvereins nicht zu
rechtfertigen.
Heimat- und Studienfahrt am 05.05.2018 nach Wernigerode
Wernigerode, die malerisch unterhalb des Brocken gelegene „Bunte Stadt am Harz“, zog mit ihren Plätzen, Gassen und Winkeln, den farbenfrohen Fachwerkhäusern und dem
berühmten Rathaus die Heimatfreunde in ihren Bann.
Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt mit der Bimmelbahn vorbei an gepflegten Parkanlagen auf den Schlossberg, wo den Besuchern bei einer kurzweiligen Führung durch die
Räumlichkeiten des neugotischen Schlosses die ehemals große Bedeutung des herrschaftlichen Anwesens deutlich wurde. Die anschließende Erholungspause im stilvollen Schlosscafé und der herrliche
Ausblick von der Schlossterrasse über eine bezaubernd schöne Landschaft ergänzten die Eindrücke von bürgerlicher Gastfreundlichkeit im traditionsreichen Wernigeroder Brauhaus in der historischen
Altstadt.
Kulturhistorische Betrachtungen, Anekdoten und Geschichten über die Harzregion verkürzten die Reisezeiten auf der Autobahn und am Abend endete ein fröhlicher, sonniger,
erlebnisreicher Reisetag wieder in unserer Heimatstadt.
Die Schülergenossenschaft „Küchenzauber“ erhielt dieses Jahr den ersten Preis. Drei weitere Preise und zwei Sonderpreise wurden vergeben.
Delmenhorst Die Mühe hat sich gelohnt. Der gesamte Awo-Kindergarten Hasport war auf den
Beinen, beteiligte sich Anfang März an der alljährlichen Aufräumaktion „Delmenhorst putzt sich heraus“. Jetzt wurde er dafür ausgezeichnet – mit einem Sonderpreis, einem leckeren und gesunden Essen
für alle Kinder, im Rahmen der diesjährigen Verleihung des Preises für Bürger- und Umweltengagement. Zum 13. Mal hat die Stadt am Donnerstag in der Markthalle Gruppen, Vereine, Initiativen und
Einzelpersonen für ihren bürgerschaftlichen Einsatz und Einsatz für die Natur gewürdigt, eben auch den Kindergarten. Ein weiterer Sonderpreis ging an den Hobbyfilmer Klaus Brinkmann, der mit seinem Videokanal „Leben in Delmenhorst“ auf Youtube viel fürs Image der Stadt tut. Die Preisverleihung nahm
Oberbürgermeister Axel Jahnz vor.
Vier Hauptpreise wurden dieses Jahr vergeben. Der erste Preis, dotiert mit 1500 Euro, ging an die Schülergenossenschaft „Küchenzauber“ von den Berufsbildenden Schulen
II. Die Schülerfirma arbeitet nachhaltig, bietet Catering-Dienstleistungen an, hat ein Kochbuch herausgegeben und vermarktet einen To-Go-Kaffeebecher als ihren Beitrag gegen die Plastikmüll-
Flut. Den Scheck nahmen die „Küchenzauber“-Mitarbeiterinnen Walaa Younes und Milad Sarkut entgegen.
Der Bürgerparkverein „Unsere Graft“ erhielt den zweiten Preis (1000 Euro) für seine
Bemühungen zum Erhalt und zur Verschönerung der Graft und insbesondere für den dortigen Bienenlehrgarten. „Das war eine fantastische Idee. Ich bin begeistert, was Sie dem Publikum bieten“, sagte
Jahnz bei der Preisübergabe an den „Unsere Graft“-Präsidenten Dr. Klaus Bohnemann.
Für die Pflege und den Erhalt der plattdeutschen Sprache erhielten die „Jungs un Deerns“, Jugendabteilung des Niederdeutschen Theaters Delmenhorst, den dritten Preis,
dotiert mit 750 Euro. Jahnz übergab den Scheck dem NTD-Vorsitzenden Dirk Wieting.
Preis Nummer vier (500 Euro), erhielt der Heimatverein Delmenhorst für seine „Arbeit gegen die Schlechtmacherei Delmenhorsts“, die
Vorsitzender Friedrich Hübner als wesentliches Ziel des Vereins benannte.
Der Preis wird alle zwei Jahre ausgelobt. Für dieses Jahr waren zehn Projekte vorgeschlagen worden, aus denen eine Jury mit Vertretern aus Rat und Verwaltung die
Preisträger ausgesucht hat.
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung vom Saxofon-Quartett der städtischen Musikschule unter
der Leitung von Annett Becker-Edert.
Alle zwei Jahre vergibt die Stadt ihren Preis für ehrenamtliches, soziales Engagement und Umwelteinsatz an Bürger und Gruppen, die sich auf diesen Feldern
hervortun. Gestern (24. Mai) war es wieder soweit. Gleich sechsmal konnten sich Preisträger über die Auszeichnung freuen. “Ohne Ehrenamt wäre eine Gesellschaft bei uns kaum denkbar”, hob
Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) hervor.
“Ich bin nicht erstaunt über so viele Bewerbungen”, meinte Jahnz angesichts der Vielzahl an Vorschläge, die diesmal eingegangen waren. “Hier zeigt sich, wie gut wir hier unterwegs sind.” Für ihn sei
das aussagekräftiger über die Lebensqualität in der Stadt, als statistische Beurteilungen, wie sie jüngst im ZDF gezeigt wurden. Dort hatte Delmenhorst nur einen der letzten Plätze bei der
Lebensqualität belegt.
Heimatverein und plattdeutsche Theatergruppe unter Preisträgern
Über den 4. Preis und ein Preisgeld von 500 Euro freute sich der Heimatverein Delmenhorst. Dessen Dokumentation der Stadtgeschichte nannte Jahnz “unschätzbar”.
Friedrich Hübner, Vorsitzender des Vereins, bedankte sich: “Dieser Preis ist eine Würdigung unserer Arbeit.” Und die sei nur dank der Mitarbeit seiner aktiven Mitglieder und der Unterstützung durch
Sponsoren möglich.
Artikel NWZ vom 08. Sep. 2018
Heimatverein Delmenhorst
Heimatjahrbuch und Postkarten aus dem „Großen Krieg“
Manuela Wolbers (NWZ)
„100 Jahre Ende des 1. Weltkriegs/Revolution“, so lautet das Thema des neuen Heimatjahrbuches. Auch das Museum profitiert vom Inhalt eines bestimmten Beitrags.
Delmenhorst Vor 100 Jahren endete der 1. Weltkrieg. Passend dazu widmet sich auch das
diesjährige Heimatjahrbuch diesem Thema. Fünf Beiträge verschiedener Autoren aus verschiedenen Perspektiven sind dazu in dem 136 starken Band abgedruckt. In den weiteren neun Beiträgen präsentieren
die ehrenamtlichen Autoren eine bunte Mischung verschiedener Persönlichkeiten, Begebenheiten und Epochen. Das Thema war zwar grob angegeben, „wir sind auch offen für andere Beiträge kunterbunter Art,
wenn sie in die Reihe passen“, sagt Friedrich Hübner, Vorsitzender des Heimatvereins Delmenhorst.
Gleich zwei Beiträge widmen sich dabei den Feldpostkarten, die Soldaten von der Front an ihre Familien schickten und umgekehrt als Nachrichten aus der Heimat bekamen
(siehe Infobox). Weiter gibt es unter anderem einen Beitrag zur katholischen Gemeinde Delmenhorst – und wie sie es geschafft hat, ihre Kirchenglocke wieder zurückzugewinnen – und die
Berichterstattung in der regionalen Presse.
Postkarten aus dem Ersten Weltkrieg
Der Delmenhorster Franz-Reinhard Ruppert hat dem Stadtmuseum Delmenhorst 152 Postkarten aus dem Familienbesitz geschenkt.
Diese „sehr persönliche Sammlung“, so Museumsmitarbeiter Bernd Entelmann, enthält Karten, die zum Teil auch zwischen den Soldaten verschiedener
Armeen hin- und herverschickt wurden – der deutschen und der österreichisch-ungarischen. Die Texte erzählen von den Ereignissen im Krieg an der Front und von den Erlebnissen in der Heimat. Darüber
schreibt Ruppert auch im Heimatjahrbuch.
Die Karten sind für 2019 als Teil der Ausstellung im Stadtmuseum über den 1. Weltkrieg eingeplant.
Auf den hinteren Seiten geht es dann um ganz verschiedene Themen. So schreibt etwa Roland
Buschmeyer von der Museumsmühle Hasbergen über die Einführung des metrischen Maßes und Gewichts in Oldenburg vor 150 Jahren. Johann Siemers erzählt in seinem Beitrag von seiner Lehrzeit beim Schlachter Landwehr, seiner Zeit als Wandergeselle und die zunehmende
Industrialisierung des Schlachterhandwerks in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Den Abschluss bilden wie immer die Vereinsmitteilungen. Das Thema für das kommende Jahrbuch steht auch
schon fest: Zum 100-jährigen Jubiläum demokratischer Wahlen und des Frauenwahlrechts hofft Friedrich Hübner auf Beiträge.
Das Heimatjahrbuch 2018 gibt es im Buchhandel und im Stadtmuseum. Der Preis beträgt 14,95 Euro.