Vortrag von Dr. Norbert Boese am Donnerstag, 14. März ab 19 Uhr

Mit Zwangssterilisation unfruchtbar gemacht - rassistische Unterdrückung, um "rassisch wertvolle, kinderreiche Familien zu erhalten".

420 "Sippenakten" des Staatlichen Gesundheitsamtes Delmenhorst konnten vor der Vernichtung bewahrt werden, auch die Sippenakten der damals selbständigen Gemeinde Hasbergen.
Sie zeigen authentisch, wie Nazi-Deutschland "Sippenrecht" praktiziert hat, bis zu Eingriffen in die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger bei sog. "Erbkrankheiten" durch Zwangssterilisation, auch im damaligen städt. Krankenhaus.
Das " Erbgesundheitsgesetz " von 1935 und das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1933 sollten dem deutschen Volk " mit einer artgemäßen Erb- und Rassenpflege eine ausreichende Zahl erbgesunder, für das deutsche Volk rassisch wertvoller, kinderreicher Familien sichern."  Der Zuchtgedanke stand im Mittelpunkt.
Diese Rassengesetze waren die Grundlage vielfacher rassistischer Unterdrückung und führten zu etwa 350 000 demütigenden Zwangssterilisationen im Deutschen Reich, auch in Delmenhorst.
Der Staat schlug über neue Erbgesundheitsgerichte unbarmherzig zu und verfolgte Menschen, die nach einer vagen und wissenschaftlich unsauberen Definition "erbkrank" waren, um sie durch chirurgischen Zwangseingriff unfruchtbar zu machen.
Richter und Chirurgen halfen dabei mit.
Aus purem Rassismus wurde die Würde der Betroffenen verletzt und zerstört, in einem nicht rechtsstaatlichen Verfahren voller Willkür.
Die Namen der Opfer bleiben geheim, die der Täter nicht.

Eine Kooperation mit dem Heimatverein Delmenhorst e.V.
 
Kostenfrei. Bitte um Anmeldung.
 
 

Auf unserem letzten Vorstandstreffen am 26.02.2024 haben wir uns wunschgemäß von unserem langjährigen Mitstreiter Klaus Meinken verabschiedet, der jahrzehntelang (!) für den Heimatverein Delmenhorst e.V. tätig war.

Dafür vielen Dank lieber Klaus und für Dich gute Gesundheit für die Zukunft !

Andreas

 

Rückblick auf die Tagestour nach Lüneburg am 02.09.2023

Unsere 43 Teilnehmer/innen umfassende Reisegruppe startete am 02. September 2023 mit dem Delmenhorster Busunternehmen Hutfilter pünktlich um 7:00 Uhr vom ZOB Delmenhorst in Richtung Lüneburg.

Bei traumhaftem Wetter kamen wir in der Salz- und Hansestadt Lüneburg an und wurden im Museum für Kulturgeschichte, Archäologie und Naturkunde von Frau Prof. Düselder herzlich begrüßt. In zwei Gruppen wurden wir umfassend sowohl über archäologische Spuren des Menschen als auch die Kulturgeschichte des Lüneburger Patriziats informiert. Bedeutend für Lüneburg ist die Salzgewinnung, über die wir im Museum viel erfuhren. Das Salz, auch das weiße Gold genannt, machte Lüneburg im Mittelalter zu einer reichen Stadt. Anschließend konnten wir eine Nachbildung der Ebstorfer Weltkarte bestaunen, die im Museum gezeigt wird. Im Kloster Ebstorf, einem Frauenkloster im ehemaligen Fürstentum Lüneburg, entstand um 1300 eine Weltkarte von ca. 12 Quadratmetern Fläche. Darauf vermischen sich geographische Gegebenheiten, biblische Geschichten, Sagen und Legenden mit Vorstellungen von Orten, Menschen und Tieren zu einem beeindruckenden Weltgemälde. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich unsere Vorfahren im Mittelalter die Erde vorgestellt haben. Im Anschluss an die Führung durch das Museum stärkten wir uns im Gasthaus zur Krone. Gestärkt ging es nach der Mittagspause mit der Besichtigung des Rathauses in zwei Gruppen weiter. Dabei handelt es sich um eines der bemerkenswertesten Baudenkmäler in Norddeutschland. Dieses Gebäude, an dem ca. 700 Jahre gebaut wurde, ist auch heute noch der Sitz der Verwaltung der Hansestadt Lüneburg. In den mehr als 250 Zimmern sind Spuren der verschiedensten Epochen zu finden: aus Gotik und Renaissance stammen Gerichtslaube, Fürstensaal, das alte Archiv, die Kanzlei sowie die Bürgermeisterkammer. Die große Ratsstube, die zu den größten Renaissance-Sälen Deutschlands zählt, beeindruckt durch außergewöhnliche Holzarbeiten. Vom Rathaus aus besichtigten wir noch das Senkungsgebiet, das als Folge der mittelalterlichen Salzgewinnung starke sichtbare Auswirkungen auf die Bausubstanz hat. Anschließend besichtigten wir noch die Nikolaikirche, die Stil der Backsteingotik errichtet ist wie viele andere Kirchen in den Hansestädten im Ostseeraum. Durch romantische Gassen der schönen Lüneburger Altstadt kamen wir wieder zurück zum Rathaus, das mit seiner barocken Fassade schon von weitem zu erkennen war. Dort wartete bereits unser Bus, mit dem es dann ein Stück durch die Lüneburger Heide in den kleinen Ort Etzen ging, wo wir im „Café im Speicher“ mit Kaffee und sehr schönen Torten diesen Ausflug in angenehmer Atmosphäre ausklingen ließen. Nach knapp 2 Stunden Busfahrt sind wir voller neuer Eindrücke wieder um 20.00 Uhr in Delmenhorst angekommen.

Februar 2024, M. Radtke

Im Kultur- und Geselligkeitskreis des Heimatvereins las Marco Julius, DK-Redakteur, aus seinem Buch und wurde mit viel Applaus verabschiedet.

25. Jan. 2024

 

 

 

 

Der Heimatverein Delmenhorst e.V. und die Stadtkirche Delmenhorst informieren:

Am Sonnabend, 3. Februar, um 19 Uhr in der Garnisonkirche in Oldenburg und am Sonntag,
4. Februar, um 17 Uhr in der Stadtkirche in Delmenhorst wird die konzertante Fassung der
Oper „Die Siegende Unschuld unter dem Beyspiele HUNONIS, Grafen zu Oldenburg“ unter
der Leitung von Jörg Hitz, Kantor in der Stadtkirche Delmenhorst, aufgeführt. Jörg Hitz ist ein
ausgewiesener Kenner der Barockmusik.
Im Schloss von Delmenhorst hingen einst sechs Gemälde, die zum Thema die Oldenburger
Löwenkampfsage hatten und die Antwort auf die Frage, wie die roten Streifen in das
Wappen der Oldenburger Grafen gekommen sind. Der aus Esens stammende Komponist
Philipp Heinrich Erlebach hat diese Geschichte zum Anlass für eine Oper zum Geburtstag des
regierenden Grafen Albert Anton genommen, die 1702 in Rudolstadt, wo die Bilder damals
hingen, aufgeführt wurde. Teile der Musik und das Libretto sind erhalten und werden in
Oldenburg und in Delmenhorst zum ersten Mal wieder in einem konzertanten Abend zu
Gehör gebracht. Huno, der Graf von Oldenburg, Kaiser Heinrich IV. und Albert, der Erzbischof
zu Bremen, treten in einer spannenden Geschichte voller Intrigen, Verrat und Tapferkeit auf,
in der am Ende die Unschuld siegt!


Johannes Mitternacht - Der Erzähler
Friederike Kühl - Sopran
Johannes Wieners - Altus
Bernd Lambauer - Tenor
Alexander Schuhmann - Bass
Carla Linné & Sayaka Namizuka - Tanz
Veronika Skuplik & das Ensemble La Dolcezza
Jörg Hitz - Cembalo & Leitung


Der dazu passende Vortrag am 21. Februar um 18 Uhr im Gemeindehaus der Stadtkirche
wird den spannenden Fragen nachgehen, wer Graf Albert Anton von Schwarzburg-
Rudolstadt war und wer die Initiatorin der Veranstaltung, seine Frau Gräfin Aemilie Juliane.
Was verband die beiden mit Delmenhorst? Vor allem: Warum hängen die sechs Gemälde zur
Oldenburger Löwenkampfsage, die für den letzten Grafen Christian IX. auf dem Schloss
Delmenhorst gemalt wurden, heute im Schloss Heidecksburg in Rudolstadt?


Die Historikerin Dr. Herta Hoffmann, Vorsitzende des Heimatvereins Delmenhorst und
Mitglied des Gemeindekirchenrates Stadtkirche, nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit
auf den Weg von Delmenhorst nach Rudolstadt in Thüringen und erklärt, warum Gräfin
Aemilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt auch heute noch sehr bekannt ist.
Der Eintritt ist bei allen Vorstellungen frei, um eine Spende wird gebeten.

 

17. Jan.2024